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Eine Türe auf der Nordseite des Kreuzgangs führt in das ehemalige Refektorium der Stiftschorherrn. Die Decke des Speisesaals (die Bezeichnung 'Refektorium' leitet sich von lateinischen refectio 'Wiederherstellung', 'Erholung', 'Laabung' ab) ist mit Fresken und hochwertigen Akanthus-Stuckmedaillons verziert. Die Stuckarbeiten entstanden um 1700 und wurden aller Wahrscheinlichkeit nach von Propst Josef I. (1697-1705) in Auftrag gegeben. Sie werden dem Stuckateur Kilian Pittner aus Töllerberg/Bezirk Völkermarkt zugeschrieben. (Andere Arbeiten Pittners finden sich unter anderem auf Schloss Porcia in Spittal, im Klagenfurter Dom, im Palais Christalnigg in Klagenfurt und in Maria Saal. Pittner ist vermutlich 1735 gestorben.)
Die Refektoriumsdecke wurde 1998 durch die Kulturinitiative Stift Griffen restauriert. Der Leiter der Abteilung Kunstgeschichte des Kärntner Landesmuseums und Obmann der Kulturinitiative Stift Griffen, Mag. Robert Wlattnig, hat eine detailierte Erklärung des Bildprogramms der Stuckmedaillons zusammengestellt:
Im Zentrum der Refektoriums-Decke befindet sich eine Darstellung des Letzten Abendmahls. Die Szene ist in einen Raum mit barocker Architektur versetzt. Das Geschehen ist perspektivisch dargestellt. Der ovale oder runde Tisch ist mit einem Tischtuch versehen und mit Tellern, Gabeln, Messern und einem Becher gedeckt. Jesus befindet sich in der Bildmitte. Er ist mit einem Nimbus (Heiligenschein) darstellt. Sein Blick ist gegen Himmel gerichtet, seine Hand zur Segensgeste erhoben. In der Mitte der Tafel steht ein Teller mit einem Lamm (Symbol für seinen Leib). Rechts neben Jesus sitzt sein "Lieblingsjünger" und lehnt schlafend den Kopf an dessen Schulter. Links neben Jesus sitzt Petrus, der meist als schon älterer Mann dargestellt wird; seine Hand liegt bereits am Messer (er wird im Garten Gethsemane einem Soldaten das Ohr abschneiden). Die Aufmerksamkeit der Jünger ist ganz auf Jesus gerichtet, nur im linken Eck neigen drei Jünger im Gespräch die Köpfe zueinander. Rechts vorne sitzt Judas im gelben Gewand – Gelb steht für Neid, Hass, Verrat – mit dem Geldbeutel in der Hand; er wendet sich als einziger dem Betrachter zu. Im Bildvordergrund spielen ein Hund und eine Katze – beide symbolisieren Falschheit und gehören zum Bildprogramm des Abendmahls.
Das Deckengemälde ist von einem geschwungenem Stuckrahmen umgeben, an dessen Schmalseiten befinden sich jeweils Bildfelder – eines im Osten (beim Eingang ins Refektorium) mit den Papstinsignien und im Westen mit den Bischofsinsignien. Beide Bildfelder sind mit Lorbeer und Ölbaumzweigen unterlegt; unter den Bildfeldern stützt sich jeweils ein Putto auf ein Buch.
Die vier Ecken des Stuckrahmens sind mit Rundmedaillons verziert, die mit lateinischen Inschriften und emblematischen Darstellungen versehen sind
In der Mitte der beiden Langseiten des Stuckrahmens befinden sich zwei Halbmedaillons mit Inschriften.