Pressestimmen zum Katalog

"Ein Wunderwerk ist hier anzuzeigen: Peter Handke, der große österreichische Erzähler, der am vergangenen Nikolaustag 75 Jahre alt geworden ist, bekommt in seinem Geburtsort Griffen in Kärnten eine Dauerausstellung zu seinem Leben und Werk. Sie wird begleitet von einem opulenten und klug zusammengestellten Katalog, der keine Wünsche offenlässt. Gedrängt wirkt er freilich, weil es so viel zu zeigen und zu sagen gibt. Kleinformatig sind die meisten Bilder. Embarras de richesse! Aufnahmen des Autors und der Seinen sehen wir, seine akkuraten Manuskripte und Skizzen, Fotografien der Schauplätze seiner Erzählungen, Szenenbilder der Aufführungen seiner Dramen, die vielen Bücher in Erstausgaben, Lebenszeugnisse aller Art. Luzide Essays von Autoren wie Hans Höller, Michael Krüger, Jan-Heiner Tück, Karl Wagner und vielen anderen ergänzen den Band. Auch wer Handke seit fünfzig Jahren zu kennen glaubt, erlebt hier die schönsten Überraschungen, kommt an kein Ende mit diesem Buch – und will sofort den nächsten Zug nach Kärnten nehmen, um die Originale zu bestaunen. Akkurater und liebevoller kann man einen Autor nicht dokumentieren."

(Neue Zürcher Zeitung)

 

"Vielleicht ist das die größte Lehre des vorab erschienenen Begleitbuchs mit sämtlichen Exponaten: Wie tief bei Handke alles von Realien durchdrungen ist, wie vollständig er den Stoff seines Lebens aufgesogen hat, aufquellen lässt und in etwas anderes verwandelt. Die von Katharina Pektor herausgegebene opulente Bildbiografie präsentiert Lebenszeugnisse und Manuskripte in unmittelbarer Nachbarschaft, ohne dass man angesichts der Kongruenzen versucht wäre, die einen mit den anderen zu verwechseln. Handke war stets, selbst wo er in "Wunschloses Unglück" vom Selbstmord seiner Mutter erzählte, ein diskreter Autor, und zugleich einer, der sich mit Haut und Haaren in den Dienst des Schreibens stellte. Sowenig es für ihn ein Leben außerhalb der Literatur gibt, sowenig traut er einer Poesie des frei Erfundenen."

(Tagespiegel)

 

"Wer hätte das gedacht? Zwei Tage nach Peter Handkes 75. Geburtstag am 6. Dezember stellt Thomas Gottschalk im Literarischen Quartett "Die Obstdiebin" vor und empfiehlt das Begleitbuch zur Dauerausstellung im Stift Griffen als Weihnachtsgeschenk. Schon ist die Hälfte der Erstauflage verkauft und die Gemeinde Griffen muss sich um den Nachdruck des Katalogs zur Ausstellung kümmern, die am 3. Februar eröffnet wird. Erstaunlich. Und auch nicht. Denn Kuratorin und Herausgeberin Katharina Pektor hat mit dem 304-Seiten-Band ein ebenso detailreiches wie ansprechendes Nachschlagewerk zusammengestellt, das weit mehr bietet als ein Katalog zur neu konzipierten Ausstellung."

(Kleine Zeitung)

 

"Erfüllt die Ausstellung nur ansatzweise, was das Begleitbuch leistet, ist sie ein Muss für jeden Handke-Interessierten. Der 300 Seiten starke Band ist eine wahre Fundgrube für jeden, der sich mit dem Schriftsteller und seinem Werk befassen möchte. Von einem Handke-Lexikon zu sprechen ist kaum übertrieben."

(Literaturhaus Wien)

  

"Herausgegeben von Katharina Pektor, vermittelt es über 300 Seiten einen hervorragenden Überblick über so ziemlich alles, was es über das Leben und Werk von Peter Handke zu wissen gilt. […] Neben dem, was man standardmäßig in einer derartigen Bildbiografie erwarten kann, hält Pektors Band einige Überraschungen bereit. So etwa den extensiven Stammbaum (zwei ausklappbare Doppelseiten) mit Portraitfotos aller Familienmitglieder ab dem 20. Jahrhundert, der die ganze Breite des slowenisch-österreichisch-deutschen Hintergrunds deutlich macht, aus dem Handke stammt. […] Was das Begleitbuch dergestalt bereits zu Beginn einlöst, setzt sich im Hauptteil fort als eine abwechslungs- und materialreiche Darstellung der Werke Handkes durch Fotos, Zeitungsausschnitte und andere Medien, ergänzt durch Faksimiles der Typo- und Manuskripte. […] Der Katalog bietet zudem kurze Essays von Handke-Experten, die Aspekte seines Werkes aufschlussreich beleuchten und diesen Band vollends zum Pflichtkauf für jeden machen, der sich für den Schriftsteller interessiert, der 'ein hellwacher Beobachter des Intimen und des Weltgeschehens ist, wie eine internationale Zeitung festgehalten hat', wie vom Kärntner Landeshauptmann stolz zu Beginn des Bandes vermerkt wird."

(Wiener Zeitung)

 

"Insgesamt gelingt es Pektor, der Vielzahl an Bildern, Manuskript-, Typoskript- und Notizbuchseiten, Briefen sowie Zeitungsdokumenten, Auszügen aus Programmheften und Plakaten eine Leichtigkeit zu erhalten, der man gerne folgt. Dem affinen Leser kann und soll der Ausstellungskatalog einen Besuch an Ort und Stelle nicht ersetzen. Jenen jedoch, die verstehen wollen, wie in beispielgebender Weise gelebtes Leben, LesenSchreiben und Örtlichkeit bei Handke ineinandergreifen, ohne restlos ineinander aufzugehen; den anderen, die einen Einstieg in Handkes Leben und Werk suchen und all jenen, die sich erinnern wollen und neu entdecken, denen sei der Katalog zur Ausstellung wärmstens empfohlen."

(Zeitschrift für Germanistik)

 

"Und gerade noch rechtzeitig zum Geburtstag ist das Begleitbuch zur neu konzipierten Dauerausstellung über Peter Handke im Stift Griffen fertig geworden. Katharina Pektor legt hier ein hinreißendes, wunderbares 'Coffeetable-Book' vor welches eben mehr ist als bloßes Fotoalbum, sondern kenntnisreich, akribisch und sinnlich sowohl über Peter Handkes Leben als auch über sein Werk informiert (Katharina Pektor (Hrsg.) "Peter Handke – Dauerausstellung Stift Griffen"). Es wird sowohl eine umfangreiche Dokumentation aller Werke Handkes von 1966 bis 2016 vorgenommen als auch Handkes Lebensstationen rekapituliert. Wohltuend die kurzen, aber interessanten Aufsätze einiger Handke-Exegeten wie Klaus Amann, Karl Wagner, Dominic Srienc oder auch Thomas Oberender. Grandios Evelyne Polt-Heinzls Text über das Lesen als 'Existenzform' bei Handke. Dieses Buch lädt zum Sich-Verlieren ein. Ein Muss für jeden Handke-Leser."

(Glanz und Elend)

 

"Diese Fortschreibung ist, neben dem halbrunden Geburtstag im vergangenen Dezember, sicher einer der Gründe dafür gewesen, die Peter-Handke-Ausstellung zu Leben und Werk in seinem Heimatort Griffen in Kärnten … völlig neu zu konzipieren. Die dafür verantwortliche Kuratorin, die Wiener Literaturwissenschaftlerin Katharina Pektor, hat dafür eine beeindruckend umfangreiche Arbeit geleistet. Davon zeugt über die Ausstellung hinaus der von ihr herausgegebene Begleitkatalog, der in Handkes Salzburger 'Zweitverlag' Jung und Jung erscheint.

Mit zahlreichen Fotografien, Faksimiles von Manuskripten und Briefen, Zeittafeln sowie Essays zu einzelnen Aspekten des Gesamtwerkes geht der Katalog weit über seine Funktion als Begleitbuch zur Ausstellung hinaus. Pektor hat hier vielmehr ein Buch zusammengestellt, das ohne Übertreibung als eine Art Handke-Enzyklopädie gelten kann. Kein wissenschaftliches Handbuch, aber doch ein detailliertes und dennoch übersichtlich aufgemachtes Nachschlagewerk zu Biografie, Werkphasen und Arbeitsweisen des Österreichers.

Beeindruckend ist dabei der weitverzweigte Stammbaum Handkes, dem eine aufwändige Recherchearbeit zugrunde liegen muss und der mit zahlreichen Fotografien unterlegt ist. Bisweilen fragt man sich, ob man es so genau überhaupt wissen muss. Bei der aufmerksamen Lektüre der Artikel zu den einzelnen Büchern Handkes wird aber deutlich, welche enorme Rolle der biografische Rückgriff auf die Familienmitglieder tatsächlich spielt; welchem/r fiktionalisierten Ahn/in welche Figur in welchem Buch zukommt. Die einzelnen Werkartikel geben zudem einigen Aufschluss über Entstehungszeit, -kontext, Lektorat, Erstveröffentlichung etc.

Mit besonderem Gewinn liest man die im Katalog versammelten Essays von Wegbegleitern (u.a. Michael Krüger und Žarko Radaković) und Handke-Kennern. Hier sind vor allem Hans Höllers Handkes Kunst des Erzählens und Thorsten Carstensens Peter Handke und die Romanik zu nennen. Beide Essays verdeutlichen knapp und anschaulich wesentliche Merkmale in Handkes Schreiben bzw. seiner individuellen Art der Kulturrezeption. So betont Höller die Bedeutung eines von Handke in einem Brief an seine Mutter beschriebenen Traums aus dem Jahr 1963.

Was in Pektors Katalog und folglich in der Ausstellung fehlt, ist eine Darstellung der Rezeption von Handke und seinem Werk. Und somit fehlen vor allem die kritischen Töne in der Betrachtung des mitunter streitbaren Schriftstellers, der dennoch oder gerade deshalb zu den einflussreichsten deutschsprachigen Autoren seiner Zeit zählt. Aber vielleicht werden die Urteile bewusst den Besuchern der Ausstellung, den Lesern des Katalogs überlassen, die dank Katharina Pektors Arbeit Handke entdecken und neu entdecken können."

(Fixpoe​try)

 

Thomas Gottschalk als Gast im "Literarischen Quartett" des ZDF vom 8. Dezember 2017:

Literarisches Quartett (2) Literarisches Quartett (1)