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Anlässlich des 75. Geburtstags von Peter Handke wünschen die Marktgemeinde Griffen und der Verschönerungsverein Markt Griffen eine komplette Erneuerung der in die Jahre gekommenen Literaturausstellung. Inhaltlich sollen die fehlenden 20 Jahre in Handkes Leben und Schreiben ergänzt werden; die Gestaltung der beiden voneinander unabhängigen Ausstellungen soll vereinheitlicht und die Präsentation der Materialien für ein breites Publikum aufbereitet werden. Die Herausforderung besteht einerseits darin, dass die vorhandenen Räume bereits vollständig genützt sind, es muss Platz für neue Materialien geschaffen werden; anderseits können die Exponate der alten Ausstellung auch nicht einfach wiederverwendet werden, sie sind nicht nur vergilbt, sondern haben auch größtenteils den Besitzer gewechselt und befinden sich nun in Archiven.
Mit der Aufgabe wird die Literaturwissenschaftlerin und Handke-Expertin Mag. Katharina Pektor betraut, Kuratorin mehrerer Ausstellungen über Handke, Verfasserin des umfassenden Findbuchs zu den Werkmaterialien Peter Handkes in den verstreuten öffentlichen und privaten Archiven, Initiatorin und Hauptverantwortliche des virtuellen Handke-Archivs Handkeonline an der Österreichischen Nationalbibliothek und Mitherausgeberin des Briefwechsels Peter Handke – Siegfried Unseld im Suhrkamp Verlag.
Die Ausstellung wird in den bereits vorhandenen Ausstellungsräumlichkeiten eingerichtet. Die Ausstellungen von 1997 und 2012 werden aufgelöst und archiviert, nur die beiden Schulbank-Vitrinenbänder bleiben. Andere Elemente wie die beiden Friese, das große und das kleine Bücherboard, die drei Buchpaneele, eine Bretterbank oder die Beleuchtung im Dormitorium werden weiterverwendet, aber an andere Stellen versetzt, in einer anderen Inszenierung und mit anderen Inhalten. Die Räume werden mit sieben neuen Vitrinen versehen, mit 18 neuen Tafeln bestückt und einem neuen Beleuchtungskonzept ausgestattet. Eine lange Bank und Tische mit Sesseln bieten die Möglichkeit, in Handkes Werken zu lesen. Ausstellungsbau und Beleuchtung übernehmen die Griffner Firmen Möbeldesign Tschetschonig und Elektro Wiednig.
Die Präsentation der Exponate erfolgt nun thematisch gegliedert in acht Stationen, die mit kurzen erklärenden Texten versehen sind. Sie soll die Auswahl der Materialien, aber vor allem auch den Zugang für Laien zum Leben und Werk Peter Handkes erleichtern. Die Werkschau bleibt chronologisch. Sie ist nach Jahrzehnten gegliedert, denen die wichtigen Lebensdaten in Form kurzer Chroniken vorangestellt sind. Eine Zeitleiste über den Vitrinen mit sämtlichen Buchumschlägen veranschaulicht, welche Werke wann entstanden sind und ermöglicht die rasche Einschätzung der gezeigten Materialauswahl. Erstmals wird für alle Exponate Besitzangabe und Rechtenachweis angegeben. Die Ausstellung umfasst 50 Meter Vitrine mit 335 Exponaten, 18 Tafeln mit großformatigen Handke-Fotos, einen Familienstammbaum und eine Griffen-Landkarte. Zur Ausstellung erscheint ein 304 Seiten umfassender Begleitkatalog.