Ausstellungserweiterung 2012

Ausstellung 2012 (10) - © Katharina PektorAus Anlass von Peter Handkes 70. Geburtstag regt die Marktgemeinde Griffen eine Erweiterung der Ausstellung an. Sie wird vom Literaturwissenschaftler und ehemaligen Leiter des Kärntner Literaturarchivs Univ. Prof. Klaus Amann sowie dem Literaturwissenschaftler, Autor und Übersetzer aus dem Slowenischen Dr. Fabjan Hafner (†…) – beide ausgewiesene Handke-Kenner – kuratiert. Sie konzentriert sich auf Peter Handkes mehrfach ausgezeichnetes Theaterstück "Immer noch Sturm" (2010), das einen starken biografischen und historischen Griffen-Bezug hat. Die Kuratoren sehen in dem Familien- und Partisanendrama "die Summa seines bisherigen Schreibens": "Die von allem Anfang an Handkes Schaffen bestimmenden Themen KRIEG, WIDERSTAND UND BEFREIUNG sind hier in bisher beispielloser Weise anschaulich zusammengeführt."

Der Eingang zur Ausstellung wird flankiert von einem Bücherboard in dem man einige Werke Handkes, Übersetzungen seiner Werke in andere Sprachen und Sekundärliteratur sehen kann. Gegenüber zeigen zwei Friese Bilder der Fotografin Isolde Ohlbaum von Peter Handke mit seinen "Dichterfreunden" bei dem von ihm mitgegründeten Petrarca-Preis. Drei buchförmige Paneele widmen sich der Geschichte des Partisanenkampfes, der Entwicklung der Widerstandsthematik im Gesamtwerk und der Uraufführung des Stücks. Zwei große Zeittafeln fassen die wichtigen Informationen zu Leben und Werk von 1997-2012 zusammen. Auf einem Bücherboard liegen drei Sonderdrucke auf: ein "Zitatengarten" von der Literaturwissenschaftlerin Dr. Evelyne Polt-Heinzl mit Textstellen aus Handkes Büchern, die einen Bezug zu "Immer noch Sturm" und zum Thema Apfel haben; eine von Klaus Amann zusammengestellte "Auswahl aus der Erinnerungsliteratur von Kärntner Slowenen und Sloweninnen", die Handke im Stück verarbeitet hat; ein Faksimile des handgeschriebenen Obstbauhefts von Handkes Onkel Gregor Siutz (1913-1943), das im Stück, aber auch in Handkes Erzählung "Die Wiederholung" (1986) eine wichtige Rolle spielt.

Die neuen Teile der Ausstellung gestaltet wieder der Architekt Dietmar Kaden. Er baut zudem in Anlehnung an das Bühnenbild des Theaterstücks eine fünf Meter lange und drei Meter hohe Stahl- und Lichtinstallation eines Apfelbaums aus Worten mit Handke-Zitaten zu den Themen Krieg, Widerstand und Befreiung, die man von einer Bretterbank aus betrachten kann.