Geschichte von Griffen

Die Kärntner Marktgemeinde Griffen umfasst heute 9 Katastralgemeinden mit 35 Ortschaften und zählt ungefähr 3500 Einwohner (genau Zahlen kann man der Website der Marktgemeinde entnehmen). Die Geschichte der Besiedlung dieses Ortes lässt sich bis ins Paläolithikum (Altsteinzeit) zurückverfolgen. In der Tropfsteinhöhle im Griffner Schlossbergfelsen, die als Schauhöhle eine beliebte Touristenattraktion darstellt, wurden Tierknochen, Werkzeuge und Rußspuren einer Feuerstelle gefunden, die auf eine Besiedlung vor mehr als 20.000 Jahren schließen lassen.

Frühes Mittelalter: Die Ortschaft entsteht mit dem Bau der Burg

Die Ortschaft am Fuße des Schlossbergs dürfte sich aber erst im Mittelalter entwickelt haben. Als "Crivina" wird Griffen im 9. Jahrhundert (822) urkundlich als Besitz des Klosters Innichen erwähnt. Für die Zeit um 1100 ist in dem Gebiet ein Meierhof des Stifts St. Paul verzeichnet, der in den Besitz der Bamberger Fürstenbischöfe wechselte. Der Historiker Günther Körner, auf dessen "Geschichtlichen Rückblick" sich die folgende Darstellung von Griffens Geschichte wesentlich bezieht (siehe Literaturangabe unten), sieht einen direkten Zusammenhang zwischen dem Bau der Burg und der Entstehung einer Siedlung, da man Handwerker, Personal, Bauern oder Händler benötigte. Eine bereits bestehende kleine Ortschaft am südwestlichen Ausläufer des Schlossbergs namens "vetus forum", was soviel wie "alter Markt" oder eben "Altenmarkt" bedeutet, dürfte dabei für die Entstehung des neuen Marktes eine Rolle gespielt haben (Körner 2005, S. 36). Sie verfügte bereits über die kleine St. Georgskirche, die es heute aber nicht mehr gibt.

 

12. bis 15. Jahrhundert

Die Burg Griffen

Griffen Stich von 1677 - © Marktgemeinde Griffen1160 wurde die Burg Griffen das erste Mal urkundlich erwähnt. Da sie in dem Schriftstück als altes Bamberger Kirchgengut bezeichnet wird, nimmt man an, dass Griffen schon zwischen 1111 und 1122 in den Besitz der Bamberger Fürstenbischöfe gekommen ist (dazu zählten in Kärnten auch Gebiete im Lavanttal bei Wolfsberg und Mittelkärnten bei Villach); sehr wahrscheinlich wurde die Burg auch in diesem Zeitraum erbaut. Sie diente den Fürstenbischöfen vor allem als palastartiges Domizil (Pfalz) während ihrer Aufenthalte in Kärnten. Auf der Burg befand sich, wie man heute annimmt, auch das bambergische Urkunden-Archiv für Kärnten, das allerdings, so Körner, bereits im späten Mittelalter verloren gegangen ist. Wie die Burg im 13. Jahrhundert ausgesehen hat und besorgt wurde, hat Körner anhand von Dokumenten, Briefen und frühen Darstellungen recherchiert: "Damals bestand die Burg, umgeben von einer einfachen Ringmauer, vermutlich aus einem Palas und einer Kapelle, in der als Heilige Heinrich und Kunigunde verehrt wurden. Die Feste selbst unterstand einem bischöflichen Pfleger. Die zugehörige Herrschaft Griffen mit Grund und Rechten, Huben und Leibeigenen wurde hingegen von einem im Markt ansässigen Kastner [Verwalter der Grundstückseinkünfte] verwaltet." (Körner 2005 S. 29).

Münzrecht und wirtschaftlicher Aufschwung der Region

Das 13. Jahrhundert sei "für viele Kärntner Orte eine Zeit wirtschaftlicher Blüte" gewesen, meint Körner, auch für Griffen (Körner 2005, S. 36). Der Staufferkaiser Friedrich II. verlieh den Bamberger Bischöfen (genauer dem Hochstift zu Bamberg) 1242 das Privileg des Münzrechts für die Region Griffen und Villach. Die Griffner "Pfennige" waren im 12. und 13. Jahrhundert ein beliebtes und auch weit über die Region verbreitetes Zahlungsmittel. Der Markt Griffen war zu dieser Zeit so bedeutend, dass er sogar, was sonst als Vorrecht von Städten galt, mit einer Mauer befestigt war. 1237 erhielt Griffen das Marktrecht. (Das Wappen des Ortes, eine schwarze Greifenklaue mit roter Schnittfläche auf goldenem Grund, ist seit 1592 überliefert.) Zum wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwung von Griffen und den umliegenden Orten trug ab 1236 auch die Einrichtung des Prämonstratenserstifts "Sankt Maria im Griffenthal" durch Bischof Ekbert von Bamberg bei, das nicht nur mit landwirtschaftlichen Gütern reich ausgestattet wurde, die bewirtschaftet werden mussten, sondern die Chorherren übernahmen auch die Seelsorge der Region.

Überschwemmungen, Brände und wirtschaftliche Probleme

Hochwasser in Griffen - © Marktgemeinde GriffenDer wirtschaftliche Aufschwung von Griffen blieb allerdings bescheiden. Ein Wochenmarkt sowie gewährte Frei- oder Jahrmärkte erwiesen sich als nicht erfolgreich genug; Mauten brachten kaum oder nur kurzfristig Gewinn. Es blieben "nur die Einkünfte der Selbstverwaltung und aus der Gerichtsbarkeit" (Körner 2005, S. 39). Aber auch die geografische Lage des Ortes am Zusammenfluss von Grafenbach, Gletschachbach und Wölfnitzbach erschwerte einen Aufschwung: Die drei Bäche haben, bevor sie im 20. Jahrhundert reguliert und mit Ausweichbecken versehen wurden, über die Jahrhunderte hinweg nicht nur große Teile des Tals versumpft, sondern in Griffen immer wieder verheerende Überschwemmungen verursacht (zuletzt 1942, 1962 und 1965). Dazu kamen mehrere Brände, die immer wieder Teile des Orts zerstörten. 

Die Bamberger verloren in Kärnten zunehmend an politischem Einfluss. Sie mussten, wie auch andere Adelsgeschlechter der Region (z.B. die Grafen von Heunberg), die neue Vormachtstellung der Herzöge von Kärnten anerkennen, die seit dem 14. Jahrhundert von den Habsburgern gestellt wurden.

 

15. bis 16. Jahrhundert

Bedrohung durch Türken und Ungarn

In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts wurde Griffen von verschiedenen Seiten ernsthaft bedroht: um 1473 von einfallenden Türken und nicht ganz zehn Jahre später von den plündernden Heerscharen des Ungarnkönigs Mathias Corvinius, mit denen man beim "Ungarischen Kreuz" (südlich von Griffen) eine diplomatische Lösung verhandelte.

Befestigung der Burg

Griffen Stich - © Marktgemeinde GriffenIn Griffen selbst zeigten die Bedrohungen ebenfalls Auswirkungen: Die Wehrhaftigkeit der Burg Griffen wurde verbessert, sie wurde zur Festung: die Mauern wurden verstärkt; die Auffahrt wurde mit mehreren Tortürmen gesichert; Halbtürme dienten der Aufnahme von Abwehrgeschützen. Matthäus Merians Stich von Griffen gibt eine Vorstellung davon, wie die Burg ausgesehen haben könnte. "Palas (herrschaftlicher Wohnbereich), Kapelle, ein mächtiger Wachturm und mehrere Tortürme" seien auf dem Stich, meint Körner, "gut erkennbar. Am Fuße des Bildes sieht man rechts den befestigten Markt Griffen, links den Ort Altenmarkt mit der alten St. Georgskirche und in der Mitte das Dietrichsteinsche Stöckel" (Körner 2005, S. 30). Das letztgenannte Gebäude, das den Bambergern vom Grafen von Dietrichstein übertragen wurde und als Meierei sowie als Sitz des Kastners diente, gibt an dieser Stelle noch. Es wird heute "Altes Forsthaus" genannt.

Befestigung des Orts

Diese Gefahren von außen machte auch eine Befestigung des Ortes Griffen notwendig, die man, so Körner, genauso auf dem Merian-Stich wie auf einem Lageplan der Herrschaft Griffen aus dem 16. Jahrhundert erkennen könne. Sie bestand aus einer "hohen, wehrhaften Mauer", die mit Öffnungen, "wahrscheinlich Schießscharten", und vermutlich einem Wehrgang versehen war. Zwei Türme befestigten die Tore – "das Untere oder Völkermarkter Tor und das Obere oder Wolfsberger Tor".  Zwei weitere Wehrtürme befestigten die südliche Ringmauer. (Körner 2005, S. 37).

 

17. bis 19. Jahrhundert

Einrichtung der Pfarre Griffen

Durch eine Stiftung der Grafen Dietrichstein und die Unterstützung des Marktes wurden 1696 die von Stift Griffen unabhängige Pfarre "St. Peter und Paul" (mit Pfarrhof) gegründet und mit einem Geistlichen besetzt, der die Bewohner seelsorglich betreuen sollte. Zum Bereich der Pfarre gehörten auch noch die St. Georgskirche in Altenmarkt und die Burgkapelle. 1701 wurde der gegenwärtige Friedhof errichtet und mit einer Mauer umgeben.

Verfall der Burg

Im 17. Jahrhundert hat sich der Zustand der Burg sukzessive verschlechtert – einerseits durch Unwetter und Brände, vor allem aber verloren die Bamberger unter den Habsburger Landesherzöge und ihren Steuerforderungen das Interesse an ihren Kärntner Besitzungen. Berichte aus dem späten 18. Jahrhundert schildern den baufälligen Zustand der Gebäude. Zu dieser Zeit gab es noch die Schlosskapelle, ein paar bewohnbare Zimmer und die alte Münzstätte sowie eine Waffenkammer, die von etlichen Bediensteten aus dem Ort betreut wurden. Die Burg war deshalb noch immer ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor für den Markt Griffen.

Griffen unter den Habsburgern

Aufgrund von Steuerschulden gingen 1759, durch einen Kaufvertrag besiegelt, "sämtliche bambergischen Rechte und Ländereien in habsburgischen Besitz über" (Körner 2005, S. 40). Damit wurden auch die Bewohner von Griffen Untertanen der Habsburger. Die Landesherzöge hatten aber wenig Interesse an der Burg. 1768 wurde der letzte Gottesdienst in der Burgkapelle feiert. Die desolaten Gebäude, so Körner, wurden jetzt zur Gefahr für den Ort und aus Sicherheitsgründen teilweise abgetragen. Auch die St. Georgskriche in Altenmarkt war in einem schlechten baulichen Zustand und wurde 1779 "profaniert und dann abgerissen" (Körner 2005, S. 38).

Griffen unter den Grafen von Egger und von Helldorf

Griffen Stich H. Kunzer - © Marktgemeinde Griffen16 Jahre nachdem die Habsburger Griffen übernommen hatten, wurde der Markt Griffen mit den dazugehörigen Gebieten 1775 an Maximilian Thadeus Freiherr von Egger verkauft. Er konnte allerdings nicht mehr ganz frei über seine Güter und Untertanen verfügen, sondern war an die Verordnungen des Habsburger Monarchie gebunden. So musste er etwa eine "Trivialschule" erbauen (1774 wurde durch Maria Theresia die generelle Schulpflicht eingeführt). Ein Nachfahre des Grafen, Ferdinand Graf von Egger, erwarb nach der Säkularisierung von Stift Griffen 1786 die Besitztümer des aufgehobenen Stifts (nicht die der Kirche). Im 19. Jahrhundert ging der enorme Eggersche Besitz durch Erbe an die Freiherrn von Helldorf über. Teile der Grundstücke (Gut Thalenstein) sind auch noch heute in Besitz der Familie (Körner 2005, S. 40-43).

Magistratsreform von Joseph II.

Mit der Magistratsreform von 1788 (Teil der josephinischen Reformen) änderte sich auch die Verwaltung von Griffen nachhaltig. Die Kompetenzen des Marktrichters wurden auf die wirtschaftliche und soziale Administration des Gemeinwesens reduziert (das Amt ist Vorläufer des Bürgermeisteramts); die Rechtsprechung wurde der Herrschaft übertragen. Statt des Rates wurde nun ein achtköpfiger Ausschuss eingesetzt. Die eine Hälfte stellte die Herrschaft, die andere Hälfte wurde von männlichen Bürgern auf Lebenszeit gewählt. Auch der Marktrichter wurde von den Bürgern gewählt. Für die Gültigkeit der Wahl musste die Wahlbeteiligung allerdings mindestens bei der Hälfte der Bürger liegen. Als Beispiel für eine ungültige Wahl nennt Günther Körner die Marktrichterwahl von 1817, bei der von 47 wahlberechtigten Bürgern nur 22 zur Wahl erschienen waren. Der vorherige, schon betagte Marktrichter musste im Amt bleiben.

Franzisceischer Kataster

Frankzisceischer Kataster - © Marktgemeinde GriffenZur genaueren Festlegung der Steuerlast wurden 1827 die Länder der Habsburger vermessen und "im Franzisceischen Kataster in Katastralgemeinden und Parzellen dargestellt". Sie wurden zudem durch das "Castral-Schätzungslaborat" detailliert beschrieben: die Ortschaften, Verwaltungseinheiten, Pfarren, sozialen Einrichtungen wie etwa Schulen, Gewerbe, Verkehrsverbindungen, Straßen, Brücken, Grundstücke, Gebäude, Bevölkerung ("Seelen"), die Ernährungslage oder der Tierbestand; es wurden aber auch die Bewässerung der Region und damit zusammenhängende Probleme wie die häufigen Überschwemmungen in Griffen oder bereits unternommene Maßnahmen wie das die Entwässerung des Griffner Sees, der "stinkenden Sümpfe und der durch die Nässe modernden Häuser" protokolliert. (Körner 2005 S. 43-44)

Endgültige Bauernbefreiung

Das Reformpaket Josephs II. von 1788 umfasste zwar auch die Abschaffung der Leibeigenschaft, es bestand aber weiterhin die "Erbuntertänigkeit" als gemäßigtes Abhängigkeitsverhältnis von Bauern, die in einer Grundherrschaft lebten und arbeiteten; sie waren zu Abgaben verpflichtet und konnten nicht frei über die Bestellung der Felder bestimmen. Mit der "Grundentlastung" 1848 wurde diese Abgabenpflicht abgeschafft, sodass auch Bauern über ihre Äcker verfügen konnten. Bürger des Marktes galten immer schon als Eigentümer ihrer Grundstücke.

Griffen wird zur Katastralgemeinde

Im Zuge der Schaffung von Ortsgemeinden in Kärnten um 1849/50 wurde Griffen zur "Katastralgemeinde Griffenthal" und bildete zusammen mit acht weiteren Ortschaften (Altenmarkt, Enzelsdorf, Haberberg, St. Kollmann, Kaunz, Grossenegg, Wrisen und Kleindörfl) eine politische Einheit. In dieser Zeit wurden erstmals Gemeindewahlen durchgeführt (die erste überlieferte Wahlordnung stammt von 1864); Griffen bekam nun einen Bürgermeister und drei Gemeinderäte. Es gab einen Gemeindeausschuss mir 14 Ausschussmännern und neun Ersatzmännern. (Körner 2005, S. 45)

Brandkatastrophe und Wiederaufbau

1860, also zur Zeit der ersten Wahlen, wurden große Teile des Marktgebietes durch einen Brand zerstört, unter anderem auch die Marktkirche. Sie wurde in den folgenden Jahren größer als zuvor wiederaufgebaut und 1863 eingeweiht. Für den Wiederaufbau des Ortes waren die finanziellen Mittel der Bürger nicht ausreichend; Beschreibungen zufolge wirkte der einst prächtige Ort nach dem Brand "verarmt und heruntergekommen" (Körner 2005, S. 45). 1875 wurde ein Schulhaus am Markplatz errichtet und der Schulbetrieb der dreiklassigen Volksschule durch eine Stiftung finanziert. 1890 umfasste der Schulsprengel  ganze 27 Ortschaften – die Kinder hatten für heute unvorstellbar lange Schulwege. Der Markt Griffen zählt im selben Jahr 350 Einwohner.

 

20. und 21. Jahrhundert

Griffen 1910 - © Marktgemeinde GriffenDie neuere Geschichte Griffens lässt am besten in Form einer Zeittafel mit wichtigen Ereignissen darstellen (Körner führt sie als Chronik, S. 45-48). 

1905: In Griffen wird eine Hochquellenwasserleitung eröffnet.

1910: Die Volkszählung der Habsburger Monarchie differenzierte nach Sprachten; mit 147 der insgesamt 457 Einwohner Griffens bekannte sich ein Drittel zur slowenischen Umgangssprache.

1913: Am Marktplatz wird ein neues Schulhaus errichtet und die verpflichtende Volkschulzeit um zwei Jahre auf fünf Klassen erweitert.

Griffen - © Marktgemeinde Griffen1918/19: Nach Ende des 1. Weltkriegs wurde Griffen von Truppen des SHS-Staates (Serbien, Kroatien, Slowenien) besetzt. Es bleibt bis nach der Volksabstimmung unter jugoslawischer Verwaltung.

1920: Der Friedensvertrag von 1919 sah für Südkärnten, das zu 70% slowenischsprachig war, eine Volksabstimmung vor, die über die Zugehörigkeit des Gebiets zu Jugoslawien oder Österreich entscheiden sollte. Am 10. Oktober wurde auch im Gebäude der Volksschule am Marktplatz in Griffen die Volksabstimmung durchgeführt. Südkärnten stimmte mit 59% für den Verbleib bei Österreich (wobei die südlichen und nördlichen Gebiete sehr unterschiedlich wählten).

1934: Juniputsch der Nationalsozialisten; es gab zwei Tote in Altenmarkt.

Postkarte von Griffen - © Marktgemeinde Griffen1938: Die Nationalsozialisten übernahmen die Gemeindeverwaltung. Bei der Ortseinfahrt im Westen (dem Gebiet der heutigen Gemeindesiedlung hinter der Trafik und Post) wurde ein "Lager des Reichsarbeitsdienstes" (RAD-Lager) eingerichtet, in Hirschenau (ca. 2km westlich von Griffen) ein "Maidenlager" für junge Frauen. Auf Schloss Ehrenegg wurde die "Erste weltanschauliche Bauernschule der Ostmark" eröffnet.

1945: In Griffen marschierten zugleich die Truppen Titos (sie besetzen Schulgebäude und Gendarmarie) und die britischen Truppen ein (im Arbeitsdienstlager). Auf Druck der Engländer müssen die jugoslawischen Besatzer wieder abziehen.

1947: In der alten Schule wird die erste Klasse der Hauptschule eröffnet.

1956: Die Tropfsteinhöhle, die während der Kriegsjahre als Luftschutzbunker diente, wurde erschlossen und auf Betreiben des Verschönerungsvereins von Griffen für Besucher zugänglich gemacht.

1962: Der Marktplatz wurde zwei Mal überschwemmt.

1965: Nach einer weiteren Überschwemmung wurden Maßnahmen ergriffen: der Abfluss des Sees wurde tiefergelegt und der Wölfnitzbach reguliert. Der Marktpatz (oder Hauptplatz) wurde asphaltiert.

1966: Im südlichen Ortsgebiet von Griffen wurden eine neue Volksschule und zwei Jahr später eine neue Hauptschule errichtet.

Postkarte von Griffen - © Marktgemeinde Griffen1971: Neue Teile der Tropfsteinhöhle wurden erschlossen und die erweiterte Schauhöhle eröffnet. Als "bunteste Höhle Österreichs" gilt sie als eine der Hauptattraktionen von Griffen.

1973: Am Ende des Marktplatzes wurden für die Errichtung einer neuen, "leistungsfähigeren" Ortsdurchfahrt Richtung Wolfsberg (über den Griffner Berg) bzw. Graz zwei Häuser (die sogenannte Kuchling-Schmide) abgerissen.

1976: Einweihung der Ortsdurchfahrt und der Straße über Griffner Berg. Der Soldatenwirt wird zu einer beliebten Raststätte für Bustouristen.

1990: Die Autobahn A2 mit der Ausfahrt Griffen wird für den Verkehr freigegeben.

1996: Griffen erstellt unter Bürgermeister Josef Müller ein "Örtliches Entwicklungskonzept". Gründung der Kulturinitiative Stift Griffen, die sich um die Renovierung von Stift Griffen und die Einrichtung einer Peter Handke Ausstellung bemüht.

Griffen - © Marktgemeinde Griffen1997: Eröffnung des neu gestalteten Marktplatzes und des Torturmes mit Gemeindezentrum. (Die Verwaltung befand sich laut Körner bis ca. 1921 im alten Rathaus an der Nordseite des Hauptplatzes Nr. 33 und dann im 1. Stock des "Horner-Hauses" im Norden Griffens; Körner 2005, S. 47.) Im Dezember wird die erste große Werkschau zu Peter Handke im Stift eröffnet.

1999 Auf Initiative des Verschönerungsverein Markt Griffen und der Gemeinde wurde der Schlossberg renoviert und "revitalisiert". Er steht seitdem für Veranstaltungen zur Verfügung.

2005: Beschluss der Gemeinden Völkermarkt, Griffen und Diex zur Realisierung eines gemeinsamen Gewerbe- und Industrieparks.

2006: Gründung eines jährlichen Schülerlesefestes unter der Patronanz von Peter Handke; das erste Fest wird 2007 abgehalten.

2012: Erweiterung der Peter Handke Ausstellung in Stift Griffen. Die Eröffnung findet im Dezember zusammen mit der Verleihung der Ehrenbürgerschaft für Peter Handke statt.

2017: Griffen erhält neue Straßenbezeichnungen. Start eines umfassenden, von den Einwohnern mitgetragenen Konzepts zur "Ortsbelebung", das eine Neugestaltung des Platzes vor der Kirche, die Errichtung eines neuen Gebäudes für den Verschönerungsverein Griffen (mit Info- und Ticketbüro sowie Veranstaltungs- und Ausstellungsräumen), eine neue Gestaltung Hauptstraße (des Marktplatzes) und eine generelle Verbesserung des Verkehrssituation vorsieht.

2018: Im Februar Eröffnung der neu gestalteten und umfassend erweiterten Peter Handke Ausstellung in Stift Griffen; die Feier findet zusammen mit der Verleihung des Kärntner Landesorden in Gold an Peter Handke statt. Im Mai: Eröffnung des neuen Klettersteigs am Schlossberg von Griffen.

 

Literatur

  • Günther Körner: Ein geschichtlicher Rückblick. In: Griffen. Raubritter, Dämonen & Federgeistchen. Klagenfurt: Verlag des Naturwissenschaftlichen Vereins Kärntens 2005, S. 27-48.
  • Webernig, Evelyne: Geschichtliches über Griffen. Ausstellungskatalog. Erstellt mit der Unterstützung von Wilhelm Deurer, Barbara Felsner, Christiane Tropper, Wilhelm Wadl und Thomas Zeloth. Klagenfurt: Kärntner Landesarchiv 2005.
  • Claudia Fräss-Ehrfeld: Griffen – eine monumentale Kärntner Burgruine. Geschichtesverein Kärnten. PDF Datei herunterladen: PDFBurgruine Griffen.pdf

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