Seinen Heimatort Griffen besucht Peter Handke regelmäßig. Man sieht ihn (auch in Begleitung seiner Frau und seiner Töchter) bei privaten oder öffentlichen Anlässen – mit seinem langjährigen Freund Valentin Hauser, mit Bürgermeister Josef Müller oder im Lokal seines Neffen Andreas Handke. Zu den Stationen in Griffen zählen auch das Gasthaus Kuchling mit seiner Jukebox (Handke hat dort schon als Junger Musik gedrückt), der Gasthof Hirschen von Josef König, die Griffen-Rast der Familie Mochoritsch und natürlich das Stift Griffen. In seinen Notizen und Werken kehrt Handke ohnehin immer wieder in den Heimatort zurück.
Die Regisseurin Corinna Belz und ihr Filmteam haben Peter Handke für eine Fernsehdokumentation, die anlässlich seines 75. Geburtstags im ORF ausgestrahlt wurde, bei einem seiner Besuche in Griffen gefilmt. Der Film zeigt Bürgermeister Josef Müller ein Tag lang in Handkes Begleitung.
In Griffen ist man sich der internationalen Bedeutung von Peter Handkes Literatur bewusst. Zu seinem 70. Geburtstag 2012 erhielt Handke deshalb die Ehrenbürgerschaft der Marktgemeinde Griffen. 2018 wurde er mit der höchsten Auszeichnung des Landes Kärnten, dem Kärntner Landesorden in Gold, ausgezeichnet.
Der Film des selbst aus Griffen stammenden Regisseurs Bernhard Liepold-Mosser von 2012 zeigt dagegen das "alte" Bild, die kontroversen Meinungen der Griffener über Handke. Das "Wunschloses Unglück" hat man ihm nie ganz verziehen – man fühlte sich negativ dargestellt. Auch seine Betonung des Slowenischen in seiner Herkunft ist, weil die Kluft zwischen den Deutsch- und Slowenischsprachigen in Unterkärnten nach wie vor spürbar ist, für viele problematisch. Erst in letzter Zeit (nach dem sogenannten "Ortstafelstreit" ist das Slowenische als Landessprache Kärntens anerkannt) wandelt sich die Einstellung langsam. Der Film wurde nicht nur von den Griffenern kontrovers aufgenommen, denn er ist nicht repräsentativ.
Positive Stimmen hat es aber auch früher schon gegeben. Die große Peter Handke Ausstellung in Stift Griffen – es gibt sie nun seit über 20 Jahren – stehe, wie der Salzburger Literaturwissenschaftler Prof. Adolf Haslinger bei seiner Eröffnungsrede 1997 erklärt, "im bewußten Gegensatz zum Spruch 'Der Prophet gilt nichts im eigenen Land'". Sie mache vor allem auch eines deutlich: "In Griffen ist einer der bedeutensten Künstler und Schriftsteller unseres Jahrhunderts zu Hause. Hier hat er seinen spürbaren Ausgang genommen."
Griffen und Peter Handke im Ausstellungskatalog