Ortsdurchfahrt und Kunstwerk im Kreis offiziell der Bestimmung übergeben

SegnungKunstwerk

Im Rahmen des Marktfestes 2022, dass von der Freiwilligen Feuerwehr Griffen ausgezeichnet vorbereitet und durchgeführt wurde, konnte Bgm. ÖkR Josef Müller im Beisein der gesamten Gemeindevertretung und zahlreicher Ehrengäste die neugestaltete Ortsdurchfahrt und das Kunstwerk am Kreisverkehr seiner Bestimmung übergeben.

Die Marktgemeinde Griffen beschäftigt sich seit 2016 mit dem Thema Ortskernstärkung und Maßnahmen gegen den Leerstand. 2016 wurde in Arbeitsgruppen mit interessierten und engagierten Bürgerinnen und Bürgern in Begleitung von Arch. Dr. Silvia Forlati von SHARE architects, Wien, ein Maßnahmenkatalog gegen zunehmende Abwanderung und Leerstand und für eine Atraktivierung des Ortskernes der Marktgemeinde Griffen erstellt.

Neben privaten Investitionen waren die Neugestaltung des Kirchplatzes, die Erhaltung und Adaptierung des Burgstadels sowie Maßnahmen entlang der B70-Ortsdurchfahrt die zentralen Themen dieses Maßnahmenkataloges.

Bgm. ÖkR Müller freute sich bei der offiziellen Übergabe sehr, dass die Maßnahmen der öffentlichen Hand und der Gemeinde nunmehr als abgeschlossen bezeichnet werden können und sich der Ort sowohl den Bewohnern als auch den Besuchern von einer ganz besonderen Seite zeigt.

Die wesentlichsten Maßnahmen des 2. Bauabschnittes war die Sanierung der B70- Packer Bundesstraße durch das Straßenbaureferat des Landes Kärnten, die optische Neugestaltung der Parkflächen und der Fahrbahn durch die Beschichtungen der Fa. Possehl, Grifffen, die Barrierefreiheit der Fuß- und Gehwege im gesamten Ortskern, die Begrünung des Hauptplatzes und des Kirchplatzes sowie die Neugestaltung des Kreisverkehrs durch den Arzt und Künstler Dr. Alfred Stampfer.

Die gesetzten Maßnahmen dienen in Summe der Verkehrsberuhigung bei der Ortsdurchfahrt, der Verkehrssicherheit aber auch dem Klimaschutz und der Generationentauglichkeit des öffentlichen Raums.

Jeder schattenspendende Baum, jeder Naschbeerenstrauch und alle anderen, mehr als 3600 Pflanzen, Blumen und Gräser wurden auf ihre Klimatauglichkeit angesichts steigender Temperaturen von der Landschaftsplanerin DI Lena Udel-Kerschbaumer ausgewählt und von der Fa. City-green gepflanzt.

Die Herstellung der fast durchwegs barrierefreien Gehwege beidseitig entlang der B70 erfolgte durch die Fa. Swietelsky und stellt sicher, dass die Gehsteige hinkünftig mit Kinderwägen und Rollstühlen gefahrlos und komfortabel genutzt werden können. Die Abgrenzung der Parkplätze durch die Poller sichert die durchgehende Benützbarkeit des Fußgängerraumes, da die Fahrzeuge bisher meist über die Bordsteinkante bis weit in die Gehwege geparkt wurden.

Ebenso dienen die Fahrradanlehnbügel einerseits dem Komfort für die zunehmend wachsende Gruppe der Radfahrer und andererseits sichern sie die Freiräume vor unerwünschtem Parken.

Insgesamt konnten allein im Zentrum von Griffen trotz all der gesetzten Maßnahmen mehr als 170 Parkplätze erhalten werden.

eine Straße mit Autos und Gebäuden

Besonders erfreut zeigte sich Bgm. Müller von der Tatsache, dass inzwischen bereits zahlreiche private Liegenschaftseigentümer und Betriebe im Ortskern sowohl in vermietbaren Wohnraum als auch in Geschäftsflächen investiert wird und es auch zu einer spür- und sichtbaren Verringerung des Leerstandes gekommen ist. Einige Projektwerber sind sogar auf der Suche nach passenden Objekten und Gebäuden im Zentrum.

Bgm. Müller dankte den Vertretern des Landes Kärnten, namentlich dem Gemeindereferenten LR Ing. Daniel Fellner und dem Straßenbaureferenten LR Martin Gruber für das stets offene Ohr und die großzügige Unterstützung während der gesamten Projektphase durch das Land und die zuständigen Fachabteilungen.

Landesrat Matin Gruber freute sich als Straßenbaureferent in seinen Grußworten über die gemeinsame Umsetzung der Maßnahmen auf und an der B70 bei der Ortsdurchfahrt Griffen. Ganz besondere Erwähnung muss jedoch die beispielgebende Umsetzung des gesamten Maßnahmenbündels zur Ortskernstärkung in Griffen finden. Griffen ist in diesem Bereich weit über die Bezirksgrenzen hinaus ein Vorbild dafür, wie mit relativ wenig Geld sehr, sehr viel erreicht und umgesetzt werden kann. Auch bei der Einbeziehung der Bevölkerung sei für ihn als Landesrat für den ländlichen Raum Griffen ein Vorbild für andere Kommunen. 

2. Landtagspräsident Alt-Bgm. Jakob Strauß übermittelte in seiner Grußbotschaft die Grüße des Gemeindereferenten LR Ing. Daniel Fellner und merkte an, dass er als gebürtiger Griffner auch in seinen Jahren als Bürgermeister von Sittersdorf immer wieder beeindruckt war, wie sich Griffen entwickelt hat.

Bevor das von Dr. Alfred Stampfer gestaltete Kunstwerk im Kreisverkehr durch Pfarrer Monsignore Johann Dersula gesegnet wurde, führte Bgm. Müller noch einige Gedanken des Künstlers zu seinem Werk am zentralen Verkehrsknoten in Griffen aus:

Ein Modell im Maßstab 1:10 war es, warum wir nicht suchen mussten, sondern den Griffner Künstler gefunden haben – einen, der Griffen kennen muss. Hr. Stampfer hat schon oft bewiesen, dass man sich auf ihn verlassen kann. Es ist ihm auch gelungen, ein machbares Werk im Zentrum des Kreisverkehres zu kreieren, welches viele Anforderungen erfüllt:

  • Gefühlter Ortsabschluss im Westen
  • Bunte, positive Ausstrahlung
  • Einzigartigkeit 
  • Verkehrstüchtigkeit
  • Wartungs- und pflegeleicht
  • Zeichen dafür setzen, dass Kunst in Griffen einen hohen Stellenwert hat
  • Die wichtigsten Werte der Marktgemeinde symbolisch zu repräsentieren

Zu den Symbolen:

Die abstrakten Werte, für welche die Gemeinde Griffen steht, werden ebenso abstrakt und nicht naturalistisch dargestellt. Ein Vorteil der symbolischen Darstellung liegt darin, dass die einzelnen Elemente auf einen Blick wahrgenommen werden und wirken können, wodurch die Verkehrsteilnehmer nicht übermäßig vom Verkehrsgeschehen abgelenkt werden. 

Familie:

steht für die Familienfreundlichkeit der Gemeinde

Industriepflanze: 

Im Blick Richtung Süden – hin zum Industriezentrum Griffens – symbolisiert die zum Zahnrad stilisierte Blume die Bereiche Natur und Industrie

Der Griffner Schatzträger:

Er trägt die Burgruine auf seinen Schultern, unter ihm – im Bogen seiner Beine – findet sich die Tropfsteinhöhle wieder

Das Griffner Gemeindewappen mit der Klaue und der Jahreszahl 822 (erste urkundliche Erwähnung am 12.07.822, also vor 1.200 Jahren):

Wahrzeichen der Gemeinde Griffen


Zur Farbensprache

Die Abbildungen sind nicht in ihrer „natürlichen“ Farbe dargestellt, die Farbwahl folgt vielmehr der Ästhetik und der beabsichtigten Wirkung:

Rot – die Farbe der Liebe, prägt die Familie

Grün – die Industrieblume – steht für eine Industrie im Einklang mit der Natur und Umwelt

Blau – die Farbe der Treue, ist die Farbe des Griffner Schatzträgers

Dunkelgrün – das Wappen der Gemeinde

Die Farbe Gelb findet sich als verbindendes Element in allen Abbildungen wieder, nicht zuletzt wählte der Künstler diese Farbe auch aufgrund Ihrer Signalwirkung.

Die Trägerkonstruktion ist bewusst in Natur-Rost gehalten, um den Kontrast zu den Farbtafeln zu verstärken.

eine Gruppe von Männern, die vor einem Schild stehen

Bgm. Müller bedankte sich beim Künstler Alfred Stampfer für seine Bereitschaft aber auch für seine Leidenschaft, die er der Gestaltung des Kreisverkehrs gewidmet hat. Ebenfalls gedankt hat er der Fa. ASCO und Geschäftsführer Claus Kügele für die großzügige Unterstützung bei der Umsetzung sowie allen beteiligten Firmen.

Bei der Feier anwesend waren u.a.:

Monsignore Johann Dersula, 2. LT-Präs. Jakob Strauß, LR Martin Gruber, Abg.z.NR Johann Weber, Abg.z.LT DI Christian Benger, die Bürgermeister Markus Lakounigg, Anton Napetschnig und Hermann Srienz, Präs. des Kärntner Gemeindebundes Bgm. Günther Vallant, Polizeiinspektionskommandant Günther Katzianka, der gesamte Gemeindevorstand als auch die Gemeinderäte der Marktgemeinde Griffen, Landschaftsarchitektin DI Lena Udel-Kerschbaumer, Firmenvertreter der bauausführenden Firmen sowie Abordnungen der Griffner Vereine und Feuerwehren

eine Gruppe von Menschen, die für ein Foto vor einem Boot posieren